Ich grüble schon wieder. Seit Tagen. Und zwar über meine Neujahrsvorsätze. Denn es ist höchste Zeit, in meinem Leben wieder einmal einiges auf Kurs zu bringen. Und welcher Zeitpunkt für den Start dieses Vorhabens wäre besser geeignet als der Jahresbeginn? Also setze ich mich vor ein weißes Blatt Papier und beginne zu schreiben: Website aktualisieren. Moment, hatte ich das nicht schon letztes Jahr? Und vorletztes? Na ja, hat eben nicht geklappt. Und weiter. Workshop ausarbeiten. Auch das kommt mir von den letzten Jahren her bekannt vor.
Ich beginne zu überlegen, welchen meiner Neujahrsvorsätze ich tatsächlich umgesetzt habe. Und eigentlich fällt mir kein einziger ein. Ja gut, in der ersten Woche bin ich noch hoch motiviert, aber schon in der zweiten schwindet die Kraft und ab der dritten Woche ist jeder gute Vorsatz einfach wieder vergessen. Bin ich also der undisziplinierteste Mensch der Welt? Nach einem Telefonat mit einer Freundin kommt Erleichterung auf, auch sie hat es kaum geschafft, ihre Vorsätze umzusetzen. Das gibts doch nicht, denke ich und beginne zu recherchieren. Und sehr bald stoße ich auf des Pudels Kern.
Ziele S.M.A.R.T. setzen
Zuerst einmal muss offenbar die Zielformulierung beachtet werden. Diese sollte gleich zu Beginn spezifisch (S) gestaltet werden. Naja, dass ich meine Website auf Vorderfrau bringen will, steht außer Zweifel. Aber wie will ich das tun? Da meine Website ja hauptsächlich aus Texten besteht, gehört wohl an diesen gearbeitet.
Weiters sollte mein Ziel auch messbar (M) sein. Hm, wie wärs mit neuen Blogartikeln?
Ist mein Ziel auch attraktiv (A)? Ja, und zwar nicht nur für mich sondern auch für die Besucher*innen meiner Website.
Realisierbar (R) ist mein Vorhaben ja auch. Jetzt fehlt nur noch die Entscheidung, bis wann ich die Artikel schreiben will, also ein fixer Termin (T). 2 Blogartikeln pro Monat wären machbar.
Da ein Ziel auch persönlich, also in der Ich-Form gestaltet werden soll, schreibe ich nun meinen ersten Neujahrsvorsatz auf: Ich verfasse bis Jahresmitte pro Monat 2 neue Blogartikel, um das Ranking meiner Website zu verbessern. Und tatsächlich, schon während des Schreibens kommt ein dermaßen gutes Gefühl auf, dass ich gleich loslegen will.
Mit Gewohnheiten zur Meisterschaft
Doch halt. Ich kenne mich. Jetzt bin ich noch voll motiviert, aber wie sieht es in zwei Wochen aus? Oder gar Ende des Monats? Warum ist es eigentlich so schwer, meine Ziele längerfristig im Blick zu behalten? Auch hier finde ich rasch Antwort. Jede neue Verhaltensweise muss eintrainiert und zu einer Gewohnheit gemacht werden, wenn man sie langfristig beibehalten will. Das dauert bis zu 90 Tage.
Dazwischen wird mein innerer Schweinehund immer wieder versuchen, mich mit allen Mitteln davon abzubringen. Denn mit Veränderungen jeglicher Art hat es das liebe Tierchen so gar nicht. Und damit die Vorsätze die erste Zeit überstehen, hilft nur Disziplin. Durch einen Eintrag in meinem Kalender blocke ich mir die Stunden zum Texten also gleich als fixen Termin. Dadurch werde ich erstens daran erinnert und habe zweitens die Möglichkeit, jeden neuen Blogbeitrag abzuhaken und stolz auf mich zu sein.
Den Schweinehund überlisten
Viele Gewohnheiten können nicht gleichzeitig etabliert werden, denn jede braucht ihre Zeit und einiges an Willenskraft am Anfang. Und da ich weiß, dass es mit der Disziplin bei mir nicht so gut bestellt ist und ich sowohl Hunde als auch Schweine sehr gerne mag, daher auch die Kombination dieser Tiere eine große Chance hat, sich bei mir einzunisten, verteile ich meine Vorsätze mit der SMART Formel über das ganze Jahr. So, jetzt kann es aber wirklich losgehen!
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